Spiegelseele

Über das Leben einer multiplen Persönlichkeit (kontakt.spiegelseele@gmail.com)
Sonntag, 18. Dezember 2016
Selbstdiagnosen
Entschuldigt bitte, wenn wir ein bisschen unstrukturiert schreiben. Wir liegen schon den ganzen Tag nur auf dem Sofa mit Fieber... Gestern dachten wir noch wir hätten uns halt ein bisschen den Magen verrenkt, aber wir mussten dann doch einsehen, dass es wohl doch ein Virus ist... So viel dazu.

Nun kommen wir zu unserem heutigen Thema: Selbstdiagnosen.
Wir kommen auf dieses Thema, da in der Facebookgruppe, in welcher wir auch B. kennengelernt haben, viele Gruppenmitglieder augenscheinlich ein Problem mit Selbstdiagnosen haben.
Ein Gruppenmitglied postete, dass sie jeden Tag überlege ob sie die Gruppe verlassen solle, oder nicht, da sie wohl in letzter Zeit des Öfteren Beiträge lese, bei denen sie das Gefühl habe die Leute würden Stress provozieren, sich in ihrer Krankheit "suhlen" und nur ihre Umwelt ändern wollen, nicht aber an sich selbst arbeiten.
Darunter kommentierte dann ein anderes Gruppenmitglied, dass sie nicht alleine sei und dass sie ebenfalls das Gefühl habe, dass es einige Leute in der Gruppe gebe, die sich vermutlich selbst diagnostiziert haben und nur nach Aufmerksamkeit schreien würden.
Da haben B. und wir uns gefragt, was an Selbstdiagnosen so schlimm ist...

Natürlich gibt es in einer Gruppe mit 4595 Mitgliedern auch den ein oder anderen, der unqualifizierte Kommentare macht, keine Ahnung von seinen angeblichen Krankheiten hat, oder nach Aufmerksamkeit bettelt.
Das dadurch aber sämtliche Leute, die sich selbst diagnostiziert haben gleich unters Messer kommen finden wir unmöglich!

Es gibt momentan öfter mal Beiträge, in welchen steht "Ich befürchte dass ich das und das haben könnte, weil.... Meint ihr ich sollte mal meinen Arzt darauf ansprechen?"
Meiner Meinung nach ist es eher positiv, wenn jemand überlegt sich hilfe zu holen. Natürlich nur wenn ihm danach ist. Aber wenn man gleich als "Aufmerksamkeitsheuchler" dargestellt wird, nur weil man fragt ob es sein könnte dass.... An dem Punkt war doch wohl jeder mit einer Diagnose auch schon oder?
Es begibt sich ja niemand in Therapie, weil er denkt dass alles in Ordnung ist. Die meisten Leute sprechen vermutlich erstmal mit jemandem darüber, dass sie sich momentan nicht so gut fühlen.

Nun outen wir uns hier auch mal:
Ja, wir sind auch nicht in Therapie und hauptsächlich selbst diagnostiziert. Aber dass wir z.B. Depressionen haben, das erkennt sogar ein Blinder mit Krückstock!
Die soziale Phobie... Nun, da wären wir vermutlich von alleine garnicht drauf gekommen, aber auch das mussten wir einsehen.
Die DIS haben wir auch nur schwer einsehen wollen. Wir waren damit nie bei einer Therapie, wir haben keine Diagnose! Wir haben es lediglich durch den Kontakt zu einem weiteren System geschafft soweit zu kommen, wie wir jetzt sind.

Was ich eigentlich sagen will: Natürlich kann eine Selbstdiagnose komplett falsch sein. Aber manchmal ist es vielleicht auch richtig und in jedem Fall ist es doch eigentlich positiv zu betrachten, wenn jemand sich Gedanken darüber macht, ob es ihm (oder ihr) gut geht, oder man sich lieber Hilfe holen sollte.

Vielleicht schreiben wir später mehr, wir sind etwas durcheinander, wegen des Fiebers....

... comment